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Rottstr5-Kunsthallen

Frozandeh/Juráni/Marková/Schneeberger sind eine junge internationale Performancegruppe.

Sie ist durch den Aufsatz "Le gros Orteil" des französischen Philosophen Georges Bataille auf ein Thema und Körperteil gestoßen, das sich ihnen augenblicklich als großartige Projektionsfläche für vielschichtige, kulturgeschichtliche Fragestellungen anbot.

Für die künstlerische Auseinandersetzung von "Big Toe" ist es von großem Interesse und Nutzen, dass die Einzelnen zunächst in durchaus sehr verschiedenen Gesellschaften aufwuchsen und dieses Wissen über verschiedene Umgangsformen mitbrachten, welche Bedeutungen - nicht zuletzt im Theater selbst - bestimmten Körperteilen und konkret dem Fuß und dem großen Zeh zu eigen sind. Die Künstler*innen arbeiten kollaborativ zusammen, das heißt, sie führen einander in die jeweiligen Expertisenbereiche ein und versuchen in diesem Prozess eine gemeinsame Sprache zu finden. Bochum als Schnittstelle, die für sie alle einen neuen Ort mit spezifischen Herausforderungen für die künstlerische Praxis darstellt, dient hierbei als verbindende Plattform, von der sie versuchen wollen gemeinsamen den Sprung in eine neue und eigene heterogene Körper- und Bühnensprache zu schaffen, für sich selbst wie für die Zuschauer*innen und Gäste ihrer ersten Kollaboration "Big Toe".

 

Pooyesh Frozandeh

Geboren 1992 in Teheran, Iran, arbeitet als Regisseur und Autor von Theaterstücken. 2013 bis 2016 studierte er an der Sooreh Universität in Teheran Theater-Regie.

Seit 2017 studiert er an der Ruhr-Universität Bochum Theaterwissenschaft und Kunstgeschichte. Pooyesh Frozandeh leitet die iranische Theatergruppe „elf“, die mit Neuinterpretationen der traditionellen Darstellung alter iranischer Theaterformen experimentiert. Seine Stücke wurden bereits auf zahlreichen Theaterfestivals im Iran und Europa präsentiert. Mit seinem Stück „Stone Rite“ gewann er 2017 den polnischen Grand Prix des It-Self Festivals in Warschau sowie den Jan Bończa-Szabłowski Kritikerpreis.

http://festiwal.at.edu.pl/en/spektakl/stone-rite/

 

Miloslav Juráni

Geboren 1987 in Bratislava, Slowakei, arbeitet als Theaterkritiker und Redakteur für das slowakische Theatermagazin „kod“. 2017/18 gab er als Lehrbeauftragter am Institut für Theaterwissenschaft der Ruhr-Universität Bochum ein Seminar über die Grundlagen der Verbindungen von Ökologie und Performancekunst.

Milo Juráni war 2015 und 2017 Mitglied des Kurator*innen Teams des slowakischen Nova Drama (Neue Dramatik) Festivals in Bratislava. Er kooperiert regelmäßig als Redakteur und Programmer mit Radio Devin. 2015 absolvierte er sein Studium der Theaterwissenschaft an der Universität für Performance Künste und 2010 Ökologie an der Universität Comenius, beides in Bratislava.

 

Katarína Marková

Geboren 1992 in Martin, Slowakei, realisiert und partizipiert seit 2014 in Performanceprojekten in der Slowakei und in Deutschland.

Seit 2016 ist sie Studentin im künstlerisch-praktischen Masterstudiengang „Szenische Forschung“ an der Ruhr-Universität Bochum. Im Rahmen des Studiums erarbeitete sie unter der Leitung von Laurent Chétouane ein Projekt mit ihrem Jahrgang zum Thema Chaos (November 2016, Zeche 1, Bochum).

Ihr Forschungsschwerpunkt liegt auf der Verbindung von Körper und Boden. Im Rahmen der Ausstellung „Anwesend“ (März 2017, Folkwang Museum, Essen) entwickelte sie die Performance „Raum 1-5". Über die Dauer von fünf Tagen arbeitete sie performativ im Museumsraum an der Transformation des eigenen Körpers in der Verbindung mit dem Material Ton.

Außer der eigenen künstlerischen Initiation kooperiert sie zusammen mit einer freien Theatergruppe Theater Löwenherz, mit welcher sie in site-specific Spaziergänge in Oelde und Stromberg partizipiert und gelegentlich ist sie auch in dem Bereich der Theaterprojekte mit Kindern tätig. Sie hat an der Masaryk Universität in Tschechien Theaterwissenschaft studiert und im Jahr 2014 ihr Bachelorstudium abgeschlossen.


Franziska Schneeberger

Geboren 1990 in München, studiert seit Sommer 2017 den Master Szenische Forschung an der Ruhr-Universität Bochum.

Unter der Leitung der Choreographin Antonia Baehr und in Zusammenarbeit mit ihrem Jahrgang entwickelte und zeigte sie zuletzt den kollaborativen Soloabend „Menschen durch Tiere“ über Mensch-Tier-Wahlverwandtschaften im Pact Zollverein, Essen und tanzhaus nrw, Düsseldorf.

2017 programmierte und organisierte sie zusammen mit Bochumer Studierenden die 6. Ausgabe des Zeitzeug_ Festivals für szenische & performative Künste. Sie entwickelt eigene Performances/Videos und ist Teil der transdisziplinären Künstler*innenidentität OLIVER (*2016), die Kurzfilme, Diskurs und demnächst eine Oper produziert. Daneben arbeitet sie bewegungs- und theaterbasiert in Workshops mit Jugendlichen zusammen, z.B. im Dortmunder U_2.

Bis 2016 studierte sie Kulturwissenschaften und ästhetische Praxis in Hildesheim und ein Jahr Dramaturgie in Zürich, Schweiz.