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Transhumanismus - Die gefährlichste Idee der Welt?

Talk

„Innerhalb von 30 Jahren werden wir die Technologie für superhumane Intelligenz besitzen.
Kurz danach wird die Ära des Menschen enden.“
(Vernor Vinge, Mathematiker und Informatiker 1993)

Gerade in Bochum arbeiten viele mit Begeisterung an technischen Lösungen für die Zukunft.

Aber wie wird diese Zukunft eigentlich aussehen?

Welche Herausforderungen sind neben der eigentlichen Technologie in soziologischer, politischer, ethischer oder philisophischer Hinsicht zu bewältigen, um diese Zukunft erfolgreich zu gestalten?

 
Bei der Beschäftigung mit diesen "großen Fragen" zusammen mit Akteuren aus Wissenschaft, Kultur und Stadtgesellschaft sind die Bochum Futurists entstanden, ein loser Zusammenschluss von Bochumer Zukunfts-Enthusiasten.

 

In einer Veranstaltungsreihe wollen die Bochum Futurists Zukunftsthemen aus unterschiedlichen Blickwinkeln beleuchten und mit Ihnen diskutieren.

Die erste findet zum Thema Transhumanismus - Die gefährlichste Idee der Welt? statt.

Eine Veranstaltung mit viel Raum zum Netzwerken und Impulsen von 
  • Dr. Christian Klaes (Neurowissenschaftler)
  • Wolfram Lakaszus (Konzept- und Medienkünstler)
  • Torsten Nahm (Mathematiker)
  • Prof. Dr. Dr. Benedikt Göcke (Theologe)
  • Moderation: Dr. Markus Dicks

 

Veränderungen sind ein Teil der menschlichen Natur

Der Mensch hat seine Umwelt schon immer verändert, technisch, kulturell und individuell. Seine Entwicklung schreitet dabei immer weiter voran und bewegt sich von jeher an den Grenzen seiner Möglichkeiten: Der Traum eines Tages Fliegen zu können begleitet den Menschen schon über Jahrtausende wurde aber erst in den letzten 200 Jahren zur Wirklichkeit. Durch seine technischen Mittel hat der Mensch auf immer neue technische und individuelle Grenzen überschritten.

 

Benedikt Göcke ist Professor für Religionsphilosophie und Wissenschaftstheorie an der Katholisch-Theologischen Fakultät der Ruhr-Universität Bochum. Er forscht zur Philosophie Karl Christian Friedrich Krauses (1781-1832), zu Fragen der allgemeinen und speziellen Wissenschaftstheorie und zur digitalen Anthropologie.

„Dürfen die Errungenschaften der modernen Wissenschaften genutzt werden, um den Menschen zu verbessern? Oder sollten sie sogar? Die Diskussion der transhumanistischen Agenda hat moderate und radikale Thesen hervorgebracht. Eine Analyse der Argumente der Transhumanisten zeigt, dass eine moderate Verbesserung der biologischen Natur des Menschen moralisch nicht verboten und daher zumindest moralisch erlaubt ist.“

 

Christian Klaes ist Neurowissenschaftler am Knappschaftskrankenhaus in Bochum. Ein Schwerpunkt seines Labors sind sogenannte Brain-Computer Interfaces, mit denen eine direkte Verbindung des Gehirns mit einem Computer hergestellt wird. Dies soll Patienten mit schweren Lähmungen helfen wieder mehr Selbstständigkeit zu erlangen.

„Wir können hautnah miterleben, wie sich exponentielles technologisches Wachstum anfühlt. Mich interessiert welche Zukunftsperspektiven sich daraus entwickeln werden und wie wir als Menschen damit umgehen sollen.“

 

Wolfram Lakaszus ist Konzept- und Medienkünstler in dessen künstlerischen Projekten nicht selten sehr aktuelle Technologien stecken - auch wenn von außen nicht auf den ersten Blick erkennbar. So sind z.B. viele seiner Objekte mit den Methoden des Internet of Things untereinander vernetzt. Unter Einsatz moderner Sensorsysteme entstehen interaktive Objekte und Räume die die Rezipienten zum Spielen und Erforschen verleiten und er versieht mit ihm kooperierende Musiker- und PerformerInnen mit Körpersensoren um deren Ausdrucksmöglichkeiten in den Dimmensionen Klang, Licht und Bewegung zu erweitern.

„KünstlerInnen sind nicht selten SeismographInnen für gesellschaftlichen Wandel und oft sind sie auch early adopters von Neuem wie Ideen, Moden, Praktiken und  Technologien. Schauen wir uns ein paar alte und neue Beispiele an.“ 

 

Torsten Nahm arbeitet als Senior Data Scientist bei der DKB im Bereich Künstliche Intelligenz. Ihn faszinieren die Möglichkeit, die große Datenmengen in Verbindung mit maschinellem Lernen eröffnen, um unser Verständnis der Welt zu verbessern und unser Leben zu erleichtern.

„Bis jetzt ist die menschliche Evolution bestimmt durch Zufall und blindes Ausprobieren. Wir Menschen geben uns seit langem nicht damit zufrieden, einfach zu hoffen, dass wir Früchte am Baum finden, sondern betreiben Landwirtschaft. Ich bin überzeugt, dass es an der Zeit ist, dass wir auch unsere Evolution selbst in die Hand nehmen, um die Grenzen der biologischen Natur zu überwinden.“

 

Moderation: Markus Dicks

Alle Gäste verbindet das Interesse am Thema „Transhumanismus“ in ganz unterschiedlicher Weise.

Wie genau, dass werden uns die Diskutanten in einem kurzen Eingangsstatement erläutern und anschließend diskutieren, wie die Zukunft des Menschen aussehen kann.

Am Ende wollen wir die Zuschauer auf den Bühne holen – stellen Sie Ihre Frage direkt an die Diskutanten in einem Fish-Bowl. Bei anschließendem Bier, Snacks und technischen Spielereien geht der Abend weiter.

 

Mehr Informationen zum Thema finden Sie auf der Website der Bochum Futurists.